Radioaktiver Zerfall von Jod 131

Allgemeines zu Iod:

Jod ist das 53. Element im Periodensystem und gehört zur Gruppe der Halogene. Im Periodensystem der Elemente findet es sich in der 7. Hauptgruppe. Das einzige natürlich vorkommende und stabile Isotop besteht aus 53 Atomen (daher Ordungszahl 53) und 74 Neutronen. Damit ergibt sich für das stabile Iod-Isotop ein Atomgewicht von 127 (I127). Iod gehört zur Gruppe der Halogene und bildet dort das schwerste stabile Halogen. In Chemischen Gleichungen wird das Iod durch den Buchstaben I gekennzeichnet. Jod tritt in den Oxidationszuständen +1, -1, 3, 5 und 7 auf.

Eigenschaften von Jod:

  • Farbe: grau, metallisch glänzend. In Dampfform intensiv violett. In alkoholischer Lösung braun.

  • Dichte: 4,94 g/cm3

  • Aggregatzustand: fest, Schmelzpunkt 114°C,
    Siedepunkt 184°C, Sublimation bei Raumtemperatur

  • Atommasse: 126,9045

  • Elekronenkonfiguration: 4d10 5s2 5p5

 

     

Radioaktives Iod 131:

Beim radioaktiven Zerfall eines Jod131 Atoms zerfällt ein Neutron in ein Proton und ein Elektron. Letzteres wird als Betastrahlung abgestrahlt. Aus dem Jod-Atom mit 53 Protonen und 78 Neutronen im Kern entsteht durch Beta-minus Zerfall ein stabiles Xenon 131 Atom mit 54 Protonen und 77 Neutonen, Betastrahlung und einem Gamma-Quant. Jod 131 hat eine relativ kurze Halbwertszeit von etwa 8 Tagen.

Das Radiosisotop I 131 tritt im Fall-Out von Uran- und Plutonium-Nuklearexplosionen wie auch in Kernreaktoren auf. Für den Fall eines großen Atomunfalls mit der Freisetzung von Jod 131, halten Bund und Länder in der Umgebung von Atomkraftwerken über 130 Millionen Kaliumjodid (KJ) Tabletten für eine Iodblockade im Körper bereit. Neben Jod 131 stellen die Isotope Strontium 90 und Sr 89 sowie Cäsium 137 und Cs 134 die größten radioaktiven Gefahren von Atombomben dar. Die übrigen Radionuklide sind dagegen besonders lang oder sehr, sehr kurzlebig und wirken daher nicht lang oder nur schwach auf den Organismus ein.

Jod 131 lagert sich im menschlichen Körper in der Schilddrüse ab und erzeugt dort mehr oder minder schnell Krebs. Die Einlagerung kann durch Gabe von Jodtabletten und damit eine Jod-Sättigung im Körper verhindert oder zumindest vermindert werden. Die Einnahme der Jodtabletten sollte kurz vor der Exposition erfolgen.

Verwendung von Jod 131 in der Medizin:

Das radioaktive Isotop Iod 131, aber teilweise auch Iod 123 (mit nur 13,2 Stunden Halbwertszeit) werden in der nuklearmedizinischen Therapie und Diagnostik als Radiopharmaka eingesetzt. Dort dienen sie vorwiegend der Diagnose von Schilddrüsenkrankheiten.

 

 

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